Zu einem Großaufgebot an Einsatzkräften kam es am Samstag 20.10.2018 gegen 18 Uhr im Sandwerk Beck in Hößlinswart. Eine groß angelegte Übung der Feuerwehr Berglen mit dem Gefahrgutzug Rems-Murr aus Winnenden und dem DRK Rems-Murr war der Grund dafür, dass wohl einigen Anwohner etwas mulmig wurde. Zum Glück war aber alles nur eine Übung.

Die Übungsannahme war, dass beim Umladen von IPC-Container ein Radladerfahrer einen Behälter mit einem Gefahrstoff beschädigt hat. Durch den Austritt des Stoffes wurden Personen in unmittelbarer Nähe kontaminiert und wurden zum Teil bewusstlos. Des Weiteren wurden 2 Personen, die ca. 150 m von der Unglücksstelle entfernt waren, auf einem Siloturm bei Wartungsarbeiten von der toxischen Dampfwolke überrascht und wurden ebenfalls bewusstlos.

Das Szenario an sich war sehr spannend und eine große Herausforderung für alle Übungsbeteiligten.

Die Feuerwehr Berglen kam mit den beiden Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeugen als erstes an die Einsatzstelle. Zunächst wurden alle verfügbaren Atemschutzgeräteträger zu dem beschädigten IPC-Container geschickt. Auf Grund eines großen Sicherheitsabstands war die Anmarschzeit der Kameraden unter Atemschutz relativ lang. Hier gilt der Grundsatz, dass der Eigenschutz über allem steht. Die bewusstlosen Personen wurden aus dem Gefahrenbereich gebracht und am Rand der Absperrzone durch die Feuerwehr Winnenden notdekontaminiert. Im Anschluss daran wurden die Verletztendarsteller dem Rettungsdienst übergeben. Im gesamten wurden so 8 Verletzte gerettet.

Der Gefahrgutzug hat unter CSA (Chemikalienschutzanzug) den auslaufenden Gefahrstoff aufgefangen und anschließend das Leck abgedichtet.

Das DRK hatte alle Hände voll zu tun. Hier wurde ein ManV-Szenario (Massenanfall von Verletzten) geübt. Die SEG Einheit von Oppenweiler, die Einsatzleitung von Fellbach und der Ortsverein Winnenden waren hier, wie die Feuerwehren auch, sehr gefordet.

Die 2 Personen auf dem Silo wurden parallel zu dem übrigen Übungsgeschehen mittels tragbaren Leitern und der Schleifkorbtrage von dem Siloturm gerettet und wurden im Anschluss ebenfalls zur weiteren Betreuung dem DRK übergeben. Die Übungsleiter forderten die Einsatzkräfte weiter, in dem noch ein Fahrzeugbrand simuliert wurde, der unter Atemschutz abgelöscht wurde.

Alles in allem war es eine gute Übung, die allen beteiligten Einsatzkräfte Spaß gemacht hat. Die Zusammenarbeit in so einem großen Stil kommt sicherlich nicht so häufig vor und wenn dann, hoffentlich nur bei Übungen.

Nach 1 ½ Stunden wurde die Übung mit einem positiven Fazit beendet.

An dieser Stelle bedankt sich die Feuerwehr Berglen im Namen aller Einsatzkräfte beim Inhaber des Sandwerks, Herrn Dieter Beck für die Kooperation, dass wir auf seinem Gelände die Übung abhalten durften. Herr Beck, der ein Gönner der Feuerwehr ist, hat es sich nicht nehmen lassen die Einsatzkräfte mit einem Abendessen und Getränken zu verwöhnen.

Bei der Übung beteiligt waren die Feuerwehr Berglen mit den Abteilungen Süd und Nord mit ca. 50 Einsatzkräften. Der Gefahrgutzug Rems-Murr aus Winnenden mit 35 Kameraden und das DRK mit ca. 25 Einsatzkräften.

 Fotos: News Berglen + Feuerwehr Berglen + Feuerwehr Winnenden