Rauchmelder retten LEBEN! Diese retteten in der Nacht des Freitag, 13.02.2015 drei Bewohnern eines Doppelhauses in der Hirschstraße in Hößlinswart das Leben. In der Nacht wurde eine Bewohnerin des Hauses durch das Alarmsignal des Rauchmelders wach und bemerkte somit das Feuer, vermutlich im Dachgeschoss des Hauses. Sie konnte die Mitbewohner in der anderen Doppelhaushälfte noch rechtzeitig wecken um das Haus zu verlassen und über den Notruf 112 die Feuerwehr zu verständigen.

Einsatz 01/2015
13.02.2015 – 03:26 Uhr

Rauchmelder retten LEBEN! Diese retteten in der Nacht des Freitag, 13.02.2015 drei Bewohnern eines Doppelhauses in der Hirschstraße in Hößlinswart das Leben. In der Nacht wurde eine Bewohnerin des Hauses durch das Alarmsignal des Rauchmelders wach und bemerkte somit das Feuer, vermutlich im Dachgeschoss des Hauses. Sie konnte die Mitbewohner in der anderen Doppelhaushälfte noch rechtzeitig wecken um das Haus zu verlassen und über den Notruf 112 die Feuerwehr zu verständigen.

Die Feuerwehr Berglen wurde um 3.26 Uhr durch die Rettungsleitstelle Rems-Murr mit dem Alarmstichwort „Dachstuhlbrand“ alarmiert. Mit diesem Stichwort wird ein Vollalarm für die Feuerwehr Berglen ausgelöst, sowie die Drehleiter aus Winnenden mitalarmiert. Bereits sechs Minuten nach Alarmierung haben zwei Löschfahrzeuge mit jeweils neun Mann die Feuerwehrhäuser verlassen um schnellstmöglich Hilfe zu leisten. Kurze Zeit später folgten weitere Fahrzeuge.

Bereits beim Eintreffen der ersten Fahrzeuge war der Dachstuhl im Vollbrand. Glücklicherweise befanden sich keine Personen mehr im Gebäude, so dass die Brandbekämpfung in vollem Zuge eingeleitet werden konnte. Zunächst einmal wurde eine Riegelstellung befohlen, um die eng angrenzenden Nachbargebäude vor einem Übergreifen der Flammen zu schützen. Ein eingeleiteter Innenangriff ins Gebäude musste nach kurzer Zeit auf Grund der enormen Hitzeentwicklung abgebrochen werden. Über die Drehleiter aus Winnenden konnte ein weiterer Löschangriff vorgenommen werden.

Durch den massiven Einsatz mit mehreren Strahlrohren und der Drehleiter wurde die Wasserversorgung aus dem öffentlichen Wassernetz zum Engpass, so dass durch nachrückende Kräfte eine unabhängige Wasserversorgung aus dem Löschteich nahe der ehemaligen Schule hergestellt wurde. Mit zwei Tragkraftspritzen konnte die Wasserversorgung aus dem ca. 500m entfernten Löschteich gewährleistet werden. Als weitere Reserve wurde aus dem Hydrantennetz in der Salamanderstraße eine weitere Zuleitung an die Löschfahrzeuge verlegt. Durch Schaltung der Druckerhöhungspumpen durch das Wasserwerk Berglen konnte dann im weiteren Einsatzverlauf eine stabile Wasserversorgung gewährleistet werden.

Nur durch den massiven Einsatz der Feuerwehr in den ersten Minuten konnten die angrenzenden Gebäude gehalten werden. Die Kühlung des Gebäudes machte dann ein weiterer Versuch des Innenangriffs möglich um eine effiziente Brandbekämpfung durchzuführen.

Im weiteren Verlauf des Einsatzes haben die Minusgrade die Kameraden schwer zu schaffen gemacht. Feuerwehrangehörige, die mit Löschwasser in Kontakt kamen, sei es an Handschuhen und Kleidung, hatten nach erfolgreichem Einsatz unter Atemschutz damit zu kämpfen. Ersatzkleidung wurde an die Einsatzstelle gefahren, so dass die Einsatzkräfte ihre durchnässten Kleidungsstücke wechseln konnten. Des Weiteren sind im späteren Einsatzverlauf die Strahlrohre eingefroren. Auch die Lungenautomaten der Atemschutzgeräte verweigerten zum Teil den Dienst im harten Einsatz, auf Grund der Kälte. Als die Wasserabgabe geringer wurde war zeitweise auch die Versorgungsleitung aus dem Löschteich eingefroren, so dass erst durch Enteisung der Schlauchleitung eine weitere Wasserversorgung gewährleistet werden konnte.

Zur Unterstützung der Einsatzleitung war neben dem Kreisbrandmeister Andreas Schmidt auch Bürgermeister Maximilian Friedrich am Einsatzort um die organisatorischen Maßnahmen wie Einrichtung von Umleitungsstrecken für den Schulbusverkehr oder die Hilfe der Gemeinde bei der Unterbringung der Geschädigten zu gewährleisten.

Die Bereitschaft des DRK Winnenden, welche für den Eigenschutz der Feuerwehrkameraden bei solchen Stichworten automatisch mitalarmiert wird, hat hervorragende Arbeit geleistet. Das DRK hat sich sofort angeboten, für die Verpflegung der Einsatzkräfte zu sorgen. In kürzester Zeit wurden die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei mit Kaffee, Tee, Brötchen und Brezeln versorgt. Hierfür waren die Hilfskräfte bei den Minustemperaturen mehr als Dankbar.

Der Bauhof der Gemeinde Berglen wurde ebenfalls zum Einsatzort beordert um mit Streusalz die Rutschgefahr für die Einsatzkräfte zu dämmen. Denn innerhalb kürzester Zeit fror das Löschwasser auf die Straßen und bildete eine erhebliche Unfallgefahr.

Der Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft in Hößlinswart ist besonders hervorzuheben. So wurden die Einsatzkräfte zur Unterstützung des DRK von hilfsbereiten Bürgern ebenfalls mit Heißgetränken und kleinen Snacks versorgt. Ein Feuerwehrangehöriger aus der Bärenstraße stellte seinen beheizten Keller zur Verfügung, der kurzerhand zur Atemschutzwerkstatt diente um die vereisten Geräte wieder aufzutauen und für den Wiedereinsatz vorzubereiten.

Gegen 06.00 Uhr konnten, die immer wieder auflodernden Flammen vollends unter Kontrolle gebracht werden. Im weiteren Einsatzverlauf musste dann noch der Giebel zur Hauptstraße hin, auf Grund der Instabilität eingerissen werden, damit keine Gefahr für vorbeifahrende Fahrzeuge gegeben ist.

Um 08.00 Uhr wurden die ersten Kräfte aus dem Einsatzgeschehen herausgelöst, die dann zwar verspätet, aber dennoch Ihren Arbeitsplatz nach einer harten Nacht aufsuchen konnten. Weitere Kameraden, die von Ihrem flexiblen Arbeitgeber profitieren, haben kurzerhand Urlaub genommen um die letzten Glutnester zu löschen.

Um den ausgekühlten Einsatzkräften eine Aufwärmmöglichkeit anzubieten sowie eine warme Mahlzeit bereiten zu können haben einige Bürgerinnen, aus dem Team des Mittagstisches spontan die Türen der nahen Hößlinswarter Kirche geöffnet. So konnten sich die Einsatzkräfte bei Spaghetti Bolognese oder einer heißen Suppe aufwärmen und stärken.

Die folgenden Stunden waren von einem langwierigen und kräfteraubenden Einsatz bei der Bekämpfung immer wieder aufflammender Glutnester bestimmt. So musste teilweise Schutt abgetragen werden um an diese heranzukommen und immer wieder mit Hilfe der Wärmebildkamera der Feuerwehr Winnenden aufs Neue kontrolliert werden, bis gegen 13 Uhr die Nachlöscharbeiten vorerst beendet werden konnten und die letzten verbliebenen Feuerwehrangehörigen in die Feuerwehrhäuser zurückkehren konnten um die Fahrzeuge wieder einsatzbereit machen zu können.

Noch nicht fertig mit dem Aufräumen kam dann gegen 14:30 Uhr bereits der Alarm zur Brandnachschau bei der wieder aufglühende Schuttreste von der Abt. Süd mit neun Einsatzkräften nochmals ausgiebig abgelöscht wurden.

Am frühen Samstagabend wurde der Kommandant von aufmerksamen Bürgern nochmals über eine leichte Rauchentwicklung im Dachstuhl der angebauten Scheuer informiert worauf nach gemeinsamer Begutachtung mit dem ebenfalls anwesenden Abteilungskommandant Nord telefonisch spontan fünf freiwillige Feuerwehrangehörige gefunden wurden um einen erneut aufbrennenden Bereich abzulöschen und mit der Wärmebildkamera kontrollieren zu können.

Der Einsatzort wurde zur Sicherheit vom Kommandanten von Freitagabend bis Sonntagabend regelmäßig mit der Wärmebildkamera kontrolliert, um ein weiteres eventuelles erneutes Aufbrennen rechtzeitig erkennen zu können.

Die Feuerwehr Berglen war mit 59 Kräften insgesamt 457 Stunden im Einsatz, ohne die freiwillig geleisteten Stunden bei Aufräum- und Reinigungsarbeiten, Nachbesprechungen, Einsatzaufarbeitung, Botengängen usw. Ein herzlicher Dank gilt allen Kameradinnnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Berglen für den ehrenamtlich geleisteten Einsatz.

Ein weiterer Dank gilt den unterstützenden Organisationen von der Feuerwehr Winnenden, dem DRK Ortsverein Winnenden, der Polizei, dem Gemeindebauhof, dem Wasserwerk, der Gemeindeverwaltung, der Ev. Kirchengemeinde Hößlinswart und allen hilfsbereiten Bürgerinnen und Bürgern.

Ihre Freiwillige Feuerwehr Berglen, 365 Tage, 24 Stunden für Sie im Einsatz.

Bilder von Benjamin Beytekin.

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